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Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein

Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse auf der Strecke zwischen Budenheim bei Mainz und St. Goar



Das Projekt


Der Rhein gehört zu den bedeutendsten Wasserstraßen Europas. In dem Bereich zwischen Budenheim bei Mainz (Rheinkilometer 508,0) und St. Goar (Rheinkilometer 557,0) fahren jährlich rund 50.000 Güterschiffe (Stand 2021). Sie transportieren annähernd 60 Millionen Tonnen Ladung und übernehmen als umweltfreundlicher Verkehrsträger entlang der Rheinachse eine herausragende Rolle im Güterverkehr.
Der Rhein soll die Transport- und Logistikaufgaben auch in Zukunft bewältigen können. Dieses gilt besonders unter dem Aspekt, dass die Prognosen aus 2016 für den Mittelrheinabschnitt in den kommenden Jahren einen Anstieg der Gütermengen auf mehr als 75 Millionen Tonnen voraussagen. Hinzu kommt, dass viele Freizeit- und Fahrgastschiffe den Rhein auf dieser Strecke befahren.

Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein Quelle: WSA Rhein

Für den Schiffsverkehr vom Ober- zum Niederrhein und umgekehrt bildet die Strecke zwischen Budenheim und St. Goar einen abladerelevanten Engpass. Sowohl unterhalb als auch oberhalb beträgt die freigegebene Fahrrinnentiefe für die Schifffahrt 2,10 Meter unter dem Gleichwertigen Wasserstand (GlW). Im Projektgebiet liegt die freigegebene Fahrrinnentiefe jedoch nur bei 1,90 Meter. An vielen Tagen im Jahr wird die Transportkapazität der passierenden Schiffe somit deutlich eingeschränkt – und dies auf der gesamten Route des Schiffes bis zum Zielhafen (beispielsweise von Rotterdam bis nach Ludwigshafen).

Grund für die niedrigere Fahrrinnentiefe sind lokale Tiefenengstellen. Die Projektstrecke gliedert sich in drei Teilabschnitte mit den Tiefenengstellen:

  • Teilabschnitt 1, „Oestrich“ und „Kemptener Fahrwasser“, Rhein-km 508,0 bis 528,0
  • Teilabschnitt 2, „Lorcher Werth“ und „Bacharacher Werth“, Rhein-km 528,0 bis 547,5
  • Teilabschnitt 3, „Jungferngrund“ und „Geisenrücken“, Rhein-km 547,5 bis 557,0

Projektgebiet Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein Projektgebiet Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein Projektgebiet Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein Quelle: WSA Rhein

Im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 2030 wurde das Projekt „Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein“ in die höchste Kategorie der neuen Projekte („Vordringlicher Bedarf – Engpassbeseitigung“) eingestuft. Mit dem im Dezember 2016 in Kraft getretenen Bundeswasserstraßenausbaugesetz wurde der Bedarf für das Projekt per Gesetz festgestellt. In diesem Sinne soll eine Verbesserung der wirtschaftlichen Befahrbarkeit des verkehrlich bedeutsamen Streckenabschnitts erfolgen, unter gleichzeitiger Verbesserung der örtlichen und überregionalen Sohlstabilität. Darüber hinaus wurde das Projekt im März 2020 in das Maßnahmengesetzvorbereitungsgesetz (MgvG) aufgenommen.

Träger des Vorhabens (TdV) ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Rhein.

Die aktuellen Planungen sehen zum einen vor, eine größere Fahrrinnentiefe für die Schifffahrt bezogen auf einen definierten Niedrigwasserstand, dem GlW20 zu erreichen. Das bedeutet in diesem Fall eine Erhöhung der Fahrrinnentiefe von 1,90 Meter auf 2,10 Meter. Zum anderen geht es darum, die Verhältnisse für die Schifffahrt bei den häufig auftretenden, wirtschaftlich relevanten mittleren Abflüssen zu verbessern.

Bearbeitungsstrategie

Um das Projektziel zu verwirklichen, werden unter anderem durch die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) Kombinationen von Maßnahmen entwickelt, geprüft und modifiziert. Dazu gehören zum Beispiel Längs- und Querwerke sowie Grundschwellen (Wasserspiegelstützung und Vergrößerung der Schubspannung im Gewässer), Kolkverbaue, Ufermodellierungen und Sohlanpassungen (Felsabtrag und Baggermaßnahmen). Dabei stehen die wasserspiegelstützenden Maßnahmen im Vordergrund. So kann der Eingriff durch Sohlanpassungen mittels Entnahme von Sohlmaterial reduziert werden. In jeder Projektphase wird geprüft, ob das Ziel mit den erarbeiteten Maßnahmen erreicht werden kann.

Darüber hinaus werden ökologische und naturschutzfachliche sowie wasserwirtschaftliche Maßnahmen von Anfang an gemeinsam betrachtet. Ein Mehrwert, sowohl für die schifffahrtlichen Belange auf dem Rhein wie auch für die Natur am Rhein, soll hiermit erzielt werden.

Akteure

Damit ein derartiges Projekt gestemmt werden kann, müssen viele Räder ineinandergreifen. Aus diesem Grunde sind einzelne Planungsschritte nicht nur mit den entsprechenden Behörden abzustimmen. Es bedarf zusätzlich eine intensive Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren (Projektbeteiligte). Hierzu gehören beispielsweise:

  • Schifffahrt (Güter-, Fahrgast-, Freizeitschifffahrt und Fähren)
  • Natur- und Umweltschutz (Behörden, Verbände, Vereine, etc.)
  • Wasserwirtschaft (Behörden, Hochwasserschutz, Fischerei, etc.)
  • Anwohner- & Nutzerinteressen (Welterbe Oberes Mittelrheintal, Denkmalpflegerische Belange und Öffentlichkeit)
  • Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)
  • Projektbeirat – Vertreter der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz jeweils aus den Umwelt- und Verkehrsministerien sowie der GDWS und dem TdV
  • Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV, GDWS, BAW, BfG und WSA Rhein als TdV)

Projektablauf

Der verfahrenstechnische Projektablauf gliedert sich in folgende Schritte:

Projektablauf Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein Projektablauf Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein Projektablauf Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein Quelle: WSA Rhein

Beteiligung der Öffentlichkeit

Bei großen Infrastrukturprojekten ist die Beteiligung der Öffentlichkeit bis zur Erlangung des Baurechts für die einzelnen Teilabschnitte zu verschiedenen Zeitpunkten gesetzlich vorgeschrieben. Hierzu gehört die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung. An dieser kann die betroffene Öffentlichkeit teilnehmen und Meinungen, Empfehlungen sowie Ideen einbringen, bevor die endgültige Variante für das Genehmigungsverfahren in weiteren Planungsschritten festgelegt wird. Für jeden der drei Teilabschnitte wird eine eigene frühe Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt. Begonnen wurde mit dem Teilabschnitt 2, „Lorcher Werth“ und „Bacharacher Werth“. Im Juni 2021 wurde die frühe Öffentlichkeitbeteiligung für diesen Teilabschnitt abgeschlossen. Weitere Informationen hierzu finden Sie mit diesem Link:
Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung Teilabschnitt 2, „Lorcher Werth“ und „Bacharacher Werth“

Die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung für den Teilabschnitt 3, „Jungferngrund“ und „Geisenrücken“, Rhein-km 547,5 bis 557,0, wurde im Dezember 2021 abgeschlossen. Weitere Informationen hierzu stehen unter:
Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung Teilabschnitt Teilabschnitt 3, „Jungferngrund“ und „Geisenrücken“

Die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung für den Teilabschnitt 1, „Oestrich“ und „Kemptener Fahrwasser“, Rhein-km 508,0 bis 528,0, steht noch aus. Weitere Informationen hierzu stehen unter:
Teilabschnitt 1, „Oestrich“ und „Kemptener Fahrwasser“

Planfeststellungsverfahren/vorbereitendes Verfahren

Teilabschnitt 2, „Lorcher Werth“ und „Bacharacher Werth“

Das WSA Rhein hat im August 2021 für den Teilabschnitt 2, „Lorcher Werth“ und „Bacharacher Werth“ den Antrag auf Durchführung des vorbereitenden Verfahrens gestellt. Der Scopingtermin für Teilabschnitt 2 hat im April 2022 in Bacharach stattgefunden.
Weitere Informationen finden Sie unter:
Planfeststellungsverfahren/vorbereitendes Verfahren Teilabschnitt 2


Teilabschnitt 3, „Jungferngrund“ und „Geisenrücken“

Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) hat als zuständige Behörde die Veröffentlichung der Unterlage zur Ermittlung des voraussichtlichen Untersuchungsumfangs für die Besprechung gemäß § 15 UVPG (Scopingunterlage) zum Teilabschnitt 3, „Jungferngrund“ und „Geisenrücken“ am 14. September 2022 bekanntgegeben. Der Scopingtermin für Teilabschnitt 3 hat im Februar 2023 in St. Goar stattgefunden.
Weitere Informationen finden Sie unter:
Planfeststellungsverfahren/vorbereitendes Verfahren Teilabschnitt 3

Zusatzinformationen

Planfeststellungsverfahren/
vorbereitendes Verfahren

Planfeststellungsverfahren/vorbereitendes Verfahren Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein, Teilabschnitt 3, „Jungferngrund“ und „Geisenrücken“ (Rhein-km 547,5 bis 557,0)

Mehr: Planfeststellungsverfahren/ vorbereitendes Verfahren …

Planfeststellungsverfahren/
vorbereitendes Verfahren

Planfeststellungsverfahren/vorbereitendes Verfahren Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein, Teilabschnitt 2 "Lorcher Werth" und "Bacharacher Werth" (Rhein-km 528,0 bis 547,5)

Mehr: Planfeststellungsverfahren/ vorbereitendes Verfahren …

Langzeituntersuchung der Avifauna am Mittelrhein

Mehr: Langzeituntersuchung der Avifauna am Mittelrhein …

Pressemitteilung "Am Mittelrhein beginnt der Baggerversuch im Fels"

Pressemitteilung des WSA Rheins vom
16. Mai 2022

Broschüre "Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein - Baggerversuch im Fels"

Informationen zum Baggerversuch in den
Teilabschnitten 2 und 3

Baustellenschild "Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein -
Baggerversuch im Fels"

Rhein-km 541,400 - 541,800 und Rhein-km 552,000 - 552,300

Faltblatt
"Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein"

Informationen zu nachhaltigen Verbesserungen für Schifffahrt und Umwelt

Broschüre
"Abladeoptimierung Mittelrhein" - Gesamtdokumentation

Zusammenfassung der Konsultationsphase Dezember 2017 - Januar 2019